Der Heldenplatz

Vor einigen Tagen gab es im ORF einen sehr interessanten Bericht über das Burgtheater, dem ich mit Aufmerksamkeit gefolgt bin. Dabei kam auch die Sprache auf „Den Heldenplatz“ von Thomas Bernhard unter Claus Peymann aufgeführt.

1988 war ich immerhin schon 45 und somit voll erwachsen, aber weder der Autor noch der Direktor des Burgtheaters haben zu der Zeit besonderen Eindruck auf mich gemacht. Während meiner Studentenzeit als eifriger Besuch von Staatsoper, Josefstadt und Burgtheater hat das bedingt durch den Beruf und seine Anforderungen leider nachgelassen. 

Nunmehr, durch den Bericht, habe ich mir „Den Heldenplatz“ angesehen. Und war maßlos enttäuscht. Eine viel zu lange Vorstellung mit sehr wenig echtem Inhalt. Man könnte das Stück in 2 Teile teilen und zwar in die Geschichte einer jüdischen Familie die in sich uneins, ja nachgerade zerstritten ist, und daraus keinen Ausweg findet. Die über alle drei Akte permanente Wiederholung der „Probleme“ ist ermüdend und eintönig. Interessant ist auch das die Herren Professoren durch Beziehungen zu Ihren Jobs gekommen sind und offenbar nicht durch ihre wissenschaftlichen Leistungen und Erkenntnisse. Eine Eigenschaft die man sonst meist Österreichern zuschreibt. Das ich jetzt weiß wie man Hemden bügelt und faltet habe ich schon von meiner Mutter schneller und effektiver gelernt. Als Student fast eine Notwendigkeit.

Der 2.Teil der Aufführung ist eine einfältige aber dafür wüste Beschimpfung der gesamten Österreichischen Bevölkerung und des Staates. Dabei werden auch einzelne Personen direkt beschimpft und zwar absolut unqualifiziert. Den immer schon bestehenden Antisemitismus und gewisse nationale rechte Gesinnungen eines Teiles der Bevölkerung will ich nicht abstreiten, aber den kann man, wenn man will, und genug Kenntnis hat, anprangern ohne dabei unsinnige Plattitüden wieder und wieder von sich zu geben.

Natürlich der Kunst ihre Freiheit und jedem das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber man muss nicht hingehen und sich das antun. 

Ich habe daher das Video wieder gelöscht.