Als wäre es gestern gewesen

Man braucht einen Anstoß um sich zu erinnern

Gestern späterer Abend gab es auf arte 2 Berichte: 

Einen über den Aufstieg und Untergang von Pan Am und dann einen über die Geschichte der Concorde. Beides sehr interessant und informativ, und nicht reißerisch. Habe mir beide angesehen und dabei kamen Erinnerungen wach.

Ich war kein übermäßig eifriger Student, aber wollte meinen Eltern nicht mehr länger auf der Tasche liegen und habe einen Job gesucht. Natürlich mit dem Hintergrund weiter zu studieren. Was der kleine Moritz sich so alles vornimmt. Wieso ich auf das Hotel InterContinental gekommen weiß ich heute nicht mehr. In jedem Fall habe ich mich dort beworben und bin, wegen meines Studiums an der Hochschule für Welthandel in der Buchhaltung bei Dr. Hawlik, aufgenommen worden. Das war 1964 einige Monate nach dem das Hotel eröffnet worden war. Die Kette InterContinental war eine Tochterfirma der Pan Am. Und ich somit bei Pan Am beschäftigt. Alle Unternehmen die zu dieser Gruppe gehört haben, hatten das amerikanische Buchhaltungssystem und mussten jeden Abend einen umfassenden Bericht an die Zentrale in New York liefern. Das wiederum entsprach nicht dem österreichischen Doppik System, und das Hotel bekam die Auflage bis zum Jahreswechsel 64/65 zu beweisen das damit eine ordentliche Bilanz gelegt werden kann.

Gearbeitet wurde mit NCR-Maschinen in die die Konten zur Zeilenbuchung einzeln eigezogen wurden. Mein Vorgänger war damit in den ersten Monaten hoffnungslos   überlastet und es gab kistenweise ungebuchte Belege. Also musste ich, abgesehen von der täglichen Arbeit, diese Kisten abarbeiten und dafür Sorge tragen, dass auch alles seine Ordnung hatte. Eine sehr mühevolle und hochsensible Tätigkeit, die mich voll auslastete. Um zum Jahresende auch alles in Ordnung zu haben, habe ich die letzten beiden Monate des Jahres auch im Hotel gewohnt, sodass ich jederzeit dieser Arbeit nachgehen konnte. Dabei sind dann auch, nennen wir es einmal so, Ungereimtheiten bei diversen Angestellten die mit Geld zu tun hatten aufgekommen, was zu einigen Entlassungen und Anzeigen geführt hat.

Schlussendlich hat das Finanzamt unsere Buchhaltung anerkannt, und ich sollte als Supervisor entweder nach Frankfurt oder Tel Aviv versetzt werden. Der damalige Direktor des Vienna InterContinental hat, aus welchen Gründen auch immer, diese meine Versetzung hintertrieben und ich habe im als Abschied und Kündigung das Götz Zitat an den Kopf geworfen.Eigentlich eine gute Entscheidung, denn das hat den Weg zu Plasser&Theurer geebnet, wo ich die weiteren 34 Jahre verbracht habe.