
Gestern Abend ab 20:15 gab es auf SWR 2 Stunden lang Songs aus den 60iger Jahren. Ich habe mir das angesehen und war in kürzester Zeit voll in meinen Erinnerungen an diese Zeit. Endlich war ich sowas wie erwachsen, hatte 61 die Matura in der Tasche und zog im Herbst von zu Hause aus. Von Linz nach Wien, und vor allem ohne Eltern. Einfach nur frei und ungebunden. Mit dem langen Dieter gemeinsam ins Untermietzimmer bei Frau Röckl, und begann mein eigenes Leben.
Jung, unternehmungslustig, was kostet die Welt, voll von Ideen wie ich die Welt verändern würde, selbstbewusst und strotze nur so von Selbstüberschätzung. Ich wollte einfach leben und das genießen. Habe Welthandel studiert, und fand das bald schon langweilig, denn statt eigenständig arbeiten zu können, saß man wieder im überfüllten Hörsaal und wurde zu Tode gequatscht. Das hatte ich so nicht erwartet. Und die Professoren haben sich kaum von denen der Mittelschule unterschieden. Auch wollte ich finanziell von zu Hause unabhängig werden und eigenes Geld haben. Also bewarb ich mich als Buchhalter im damals neu eröffneten Vienna Intercontinental, ohne jegliche Erfahrung, aber überzeugt, dass ich das konnte.
Hat auch funktioniert, mein Selbstbewusstsein erreichte ungeahnte Höhen. Dann, nachdem ich mit dem dortigem Generalmanager im Clinch lag, nach Rücksprache mit meinen Jungendfreunden zu Plasser und Theurer wo ich schlussendlich 34 Jahre bleib.
Das Leben war wunderbar, frei und lustig, in den diversen Bars, im Hawelka, soviel tanzen wie nur möglich, hatte ja Veronika kennen gelernt, und auf dem besten
Weg nun doch sowas wie erwachsen zu werden. All das viel mir gestern ein, und ich habe diese 2 Stunden der damaligen Roch und Popmusik in mich aufgesaugt.Bin zufrieden und voller positiven Gedanken eingeschlafen