Wie der Nikolaus von Myra eine Stadt vor dem Verhungern rettete

Corona schränkt zwar dieses Jahr den Konsumwahnsinn etwas ein, aber dafür ist der Wahnsinn im Gehirn vieler umso heftiger. Die Spaltung der Gesellschaft ist so heftig, wie ich sie nie erwartet hätte. Eigentlich ein Armutszeugnis, und hat leider schon Ausmaße wie ich sie sonst nur von USA kenne. Mag die kleine Geschichte zwar erfunden sein, aber doch ein bisschen wirken. Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest in Frieden und Gesundheit.

Es herrschte eine große Hungersnot in Myra. Die Kinder standen mit großen Augen und leeren Bäuchen vor den Toren des Bischofs von Myra und baten um Hilfe, und vor allem um Brot. Der Bischof hatte schon all seine eigenen Vorräte hergegeben, aber es reichte einfach nicht. Mit vor Hunger schmerzendem Magen stand er am Fenster und grübelte auf der Suche nach einer Lösung. Von seinem Fenster aus konnte er den Hafen sehen und dort lag ein Schiff aus der Flotte des Kaisers in Byzanz vor Anker. “Was hat dieses Schiff eigentlich geladen?” fragte er einen seiner Vertrauten. “Korn, Bischof Nikolaus, aber die Seeleute wollen und dürfen nichts verkaufen.”, antwortete dieser. Nikolaus ging sofort in die Kapelle und fing an zu beten. Er betete für den Rest des Tages, er betete den ganzen Abend und er betete die Nacht hindurch. Er machte noch nicht einmal eine Pause, um die Notdurft zu verrichten oder um etwas zu essen. Am nächsten Morgen, ganz früh, erhob er sich vom Gebet und ging zum Hafen um mit den Seeleuten zu sprechen. Diese wollten ihm erst auch kein Korn geben, doch als Nikolaus ihnen versprach, dass kein Nachteil für die Seeleute entstehen würde, gaben sie nach. Auch sie hatten die hungernden Kinder gesehen und waren erfüllt von Mitleid. Die Stadt jubelte. Endlich konnte wieder Brot gebacken werden. Und wie herrlich Brot doch schmecken kann, wenn man schon lange keines mehr hatte. Es wurde ein richtiges Fest. Das Strahlen kehrte in die Augen der Kinder zurück. Die Stadt hatte nun reichlich Korn. Es war nicht nur genug um das Fest auszurichten, es reichte für das ganze Jahr, für das ganze kommende Jahr reichte das Korn auch noch und selbst danach, war noch ein kleiner Rest übrig, der für die Aussaat genutzt werden konnte. Die Seeleute aber staunten nicht schlecht, als sie das Korn beim Kaiser ablieferten. Es fehlte nicht ein Gramm der Schiffsladung