Ich verstehe die Welt nicht mehr

aber nicht auf Grund meines Alters

Nahezu in viele Länder, die ich bereist habe, kann man nicht mehr reisen. Krieg, Revolution, Aufstände, Klimakatastrophen, Krankheiten und so einiges mehr, machen Aufenthalte eher zu einem Va banque Erlebnis. 

Auch hätte ich mir nicht träumen lassen, dass der Krieg wieder so an Oberhand gewinnt. Und entweder aus kleingeistigem Machtstreben oder im Namen der Religionen. Die einen wollen die Geschichte nicht wahrhaben, und die anderen reden grundsätzlich vom gleichen Gott, oder viele gibt es eigentlich, der sie auffordert in seinem Namen Morde zu begehen.

Dazu kommt nun noch der immer stärkere werdende Rechtsruck in Europa. Eine Entwicklung die uns im letzten Jahrhundert zweimal ins Elend gestürzt hat. Ich hatte seit meiner Geburt geglaubt das es genug ist, und alle mal vernünftig sind. Das hat auch viele Jahre angehalten, aber seit dem neuen Jahrhundert ist der Wurm drin. Mir ist bewusst das mein Dasein begrenzt ist und die Zeitspanne immer kürzer wird, aber auf Grund der derzeitigen Entwicklung bin ich darüber fast schon froh. Der heutigen Jugend und deren Kindern wünsche ich eine Rückkehr zur Besinnung damit das Leben noch lebenswert bleibt.

So bleibt mir meine private Umgebung auf die ich mich immer mehr zurückziehe, um wenigstens da in Ruhe und Frieden leben zu können. Nachrichten schaue ich mir fast nicht mehr an, denn mir wird schlecht, wenn ich diesen Wahnsinn höre, von einer objektiven Berichterstattung kann kaum mehr die Rede sein. Je negativer umso besser, das macht Quote. Alles was negativ ist wird besonders betont, meist auch noch unvollständig, oder gleich falsch.

Wenn man sich die TV-Programme ansieht, vor allem zur Hauptsendezeit, dann herrscht Mord und Todschlag vor, Katastrophenberichte runden das Bild ab, und die Diskussionen werden von „echten Fachleuten“ geführt. 

Da liebe ich meine alten Filme wo einfach nur Unterhaltung geboten wurde, ohne Leichen und Zerstörung. Heute muss man Angst haben Alpträume im Bett zu bekommen.

Und zu guter Letzt bemüht sich mein Körper auch, ohne dass ich ihn dazu aufgefordert habe, mir Erschwernisse in den Weg zu legen. Aber von dem lass ich mich nicht unterkriegen.