Der alte Mann und das Bett

Albertina Wien, Roy Lichtenstein, 21.April 2024

Wir waren heute Vormittag in der Ausstellung, noch nicht viele Leute und daher angenehm. Man hatte Muße und Zeit sich alles in Ruhe anzusehen, ohne dabei gestört zu werden. Auch die immer unmittelbar vor dem Bild Stehenden waren noch nicht da. Der Rundgang war beeindruckend. Roy Lichtenstein gehört, neben Andy Warhol, zu meinen Lieblingsamerikanern. Ich kann nur bedauern keinen eigenen zu haben. Den Zeitpunkt zu kaufen habe ich damals übersehen und nun ist das unfinanzierbar.

Die Hängung ist sehr gut gemacht, von seinen Anfängen bis zum Spätwerk und man sieht seine Entwicklung gut.

Wir hatten schon vor Jahren das Vergnügen Werke von ihm zu sehen, und zwar in der Fondation Maeght bei Saint-Paul-de-Vence. Erfreulich das nun eine Ausstellung in Wien gibt. 

Ein wunderbarer Vormittag, den wir mit einem guten Essen im Gasthaus zur Oper abgeschlossen haben.  

Draa maan um wos liegt scho dran

weil man nicht ewig leben kann

Es nimmt kein Ende. Nachdem man eine Probe aus dem Rücken genommen hatte, die dann untersucht wurde, hat man mir nun mitgeteilt das man das operieren muss. 

Ein bisschen großflächig damit man auch alles erwischt und nichts mehr passieren kann.

Also wieder einmal ab ins Spital und aufschneiden lassen. Das ist seit mehr als einem Jahr an der Tagesordnung. Ich habe schon viele Löcher in meinem Körper und bin derzeit am überlegen, ob ich als Gießkanne oder Nudelsieb eingeordnet werde. Der Spruch das alt werden damit zu tun hast, dass man öfter beim Arzt statt im Wirtshaus ist, hat seine volle Berechtigung bei mir. Mein Körper scheint ausprobieren zu wollen was ich alles aushalte. Aber ich gebe nicht auf und beise mich durch. Aufgeben gibt’s nicht. Nur die Harten kommen durch, und davon nur die Hälfte.

Traumschiff Alte Donau

mit Kapitän Paul

Schönes Wetter, keine Wolke am Himmel, purer Sonnenschein, ein bisschen Saharastaub und 28 Grad. Herz was begehrst du mehr?

Wir haben einen „Schiffsausflug“ auf der Alten Donau unternommen. Natürlich mit entsprechenden Spezialitäten von Manameierei und Getränken von zu Hause. Eine ruhige nette Fahrt auf dem Wasser, dabei fühlt man sich wie auf einem kleinen See, und einmal rund um das Gänsehäufl. Wien hat viele Attraktionen, das ist eine davon. Es entspannt und macht Vergnügen und gute Laune. Umgeben von Standup Paddlern, Tretbooten und Kajaks schippert man völlig ungestört vom Stadtlärm.

Am Ende der „Traumschifffahrt“ habe ich vom Kapitän 10 von 10 Punkten für diese Idee erhalten. Einfach ein wunderbarer Sonntag.

Alt-Adlerauge

die Stare sind fort

In einem Abstand von einer Woche wurden mir beide Augen bei den Barmherzigen Brüdern operiert. Dabei ist man bei Bewusstsein, aber das jeweilige Auge ist schmerzlos gemacht. Trotzdem ist das alles etwas unangenehm, da man die Kratz- und Schneidegeräusche des Arztes hört, man soll ununterbrochen das Auge offen halten, keine leichte Übung. Denn der Reflex muss dazu überwunden werden.

Beim ersten Auge hat man vergessen mir eine Beruhigungspille zu geben und daher bin ich mit den Beinen etwas herum gezappelt, sehr zu Unwillen des Arztes, der meinte er mache eine schwierige Arbeit und ich soll ihn nicht stören.

Beim zweiten Auge bekam ich dann sicherheitshalber 2 Pillen. Aber dafür wurde vor der Operation mein Auge mit einem Stift gekennzeichnet, denn dort hatte ich ein Hornhautverkrümmung. Und die spezielle Linse muss so eingesetzt werden damit sich Verkrümmung der Hornhaut und der Speziallinse gegenseitig aufheben. Was es nicht alles gibt.

Nächste Woche habe ich den ersten Termin zur Kontrolle ob auch alles in Ordnung ist und in insgesamt 6 Wochen kann man dann bestimmen welche Sehschwäche ich noch habe. Kurzsichtig seit der Jugend oder Schaßaugat im Alter. Ich „sehe“ dem entgegen. Kein Autofahren und vor allem, was mich stört, keine Sauna.

Dann werde ich wieder „ganz Auge“ sein.  

Es war mir ein Vergnügen

und das obwohl ich es anfänglich nicht geglaubt habe

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Als ich in der Reha-Klinik ankam, war mein erster Satz: Ich dachte Massentierhaltung ist verboten. Die ersten 2 bis 3 Stunden waren auch nicht nach meinem Geschmack. Zu viele Personen, unübersichtliche Kontrolltermine und kein Zimmer. Aber es sollte besser werden. Das Zimmer war ok, das erste Essen auch und die Erklärung des Ablaufs in der Klinik, bei diesem Essen klar und verständlich. Von nun an wurde alles immer besser.

Die Therapeuten, männlich wie weiblich, waren von bester Qualität und gingen immer auf jeden persönlich ein. Was besonders positiv zu bemerken ist, war das man nicht nur die Wirkung behandelt hat, sondern auch auf die Ursache aufmerksam hat. Das ist wichtig, denn dann weiß man was man nicht machen sollte, oder was man besonders beachten soll. Es wird zwar viel verlangt und man wird ordentlich dran genommen, aber immer mit Maß und Ziel. Gruppentherapien waren nie größer als maximal 8 Personen, sodass der jeweilige Therapeut auf jeden eingehen konnte. 

Das non plus ultra war dann die Narben Entstörung. Mein Bewegungsapparat hat darauf sofort positiv reagiert. Ich war verwundert und hoch erfreut. 

Der Tisch mit 4 weiteren Männern war erfreulich und wir haben uns gut unterhalten und viel gelacht. Das Essen sehr gut, mit einer Ausnahme: sogenannte asiatische Speisen waren ein Graus. Man sollte dem Koch ein asiatisches Kochbuch schenken. 

Auch die Raucherrunde war angenehm, und auch mit viel Spaß.

Ich kann dieses Haus nur jedem empfehlen der Gelenksprobleme hat.

Quintessenz: die beste Reha auf der ich war.

Valentinstag

ein kommerzieller Tag

Withered flowers in glass on white background

Die Blumenerzeuger und der Handel lachen sich ins Fäustchen. Wieder ein Tag an dem man viel Kohle machen kann. Man muss den Leuten nur einreden, dass sie was Gutes tun, wenn sie an Valentin Blumen verschenken. 

Da so viele Blumen genau zu dem Tag nicht „reif“ sein können, wird schon mal Wochen vorher gezüchtet und in Kühlhäusern eingelagert. Dort verbleiben sie dann bis zum Stichtag. Auch die Auslieferung an die Geschäfte ist an einem Tag nicht zu schaffen. Daher dort nach Lieferung wieder zwischenlagern. Und dann viel Werbung, wobei auch alle dabei mittun. So zum Beispiel heute auch der ORF, es vergeht kaum eine Minute in dem nicht Werbung dafür gemacht wird. 

Und um die Sache abzurunden erhöht man noch schnell die Preise, denn wer denkt schon an den Preis, wenn man seine „Liebsten“ beschenken muss. Ich bin ein absoluter Gegner solche Machenschaften und kaufe, wenn überhaupt, Blumen erst 14 Tage später, denn dann ist der Vorrat an alten Blumen erschöpft und die Preise gehen runter. wobei ich überhaupt ein Gegner von Schnittblumen bin. Wenn schon dann Topfblumen die auch halten und auch Freude machen, die Schnittblumen haben, meist durch falsche Behandlung, nur eine sehr kurze Lebensdauer.

Mag sein man nennt mich einen Verweigerer, aber ich mache bei solchen Aktionen, auch zu anderen Gelegenheiten, nicht mit. 

Zwei graue Stare

wohnhaft bei mir

diese Zwei hatten sich bei mir einquartiert. Aber nun sind sie so erwachsen, dass sie mein Heim verlassen sollten und sich eine neue Bleibe suchen sollten. Um das abzuklären waren wir heute bei den Spezialisten für neuen Wohnraum. Wir sind dann überein gekommen, dass es an der Zeit ist auszuwandern.

Frau Star:in hat beschlossen vorzufliegen um das neue Nest bezugsfähig zu machen.

Er muss noch eine Woche länger hier bleiben, um das derzeitige Quartier besenrein zu hinterlassen.

Als Termin wurde für die gnädige Frau der 20.03.24 festgelegt und er folgt am 27.03.24 – eine Woche später – ihr nach. Auch wurde beschlossen, dass meine Wohnung nun nicht mehr als Quartier für andere Stare in Frage kommt.

Diese einvernehmliche Lösung wurde von allen gut geheißen und ist damit rechtskräftig. Der Abschied wird für mir vielleicht etwas tränenreich sein, aber das vergeht auch wieder.

Farewell und auf nimmer Wiedersehen.  

Die Miniatur Wunderwelt Hamburg

da wollte ich schon immer mal hin

Letzte Woche waren wir dann tatsächlich dort. Und zwar zur Abendveranstaltung mit begrenzter Gästeanzahl und bei jedem Land ein Buffet. Beginn war 20:15 und Ende um Mitternacht. Der Souvenirshop dort ist der helle Wahnsinn, es gab nichts was es nicht gibt und das in großen Mengen. Man braucht um das alles zu sehen schon eine Menge Zeit. 

Dann hinein und man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Über drei Stockwerke eine grandiose Ausstellung. Wunderbare Landschaften, nicht nur Züge fahren ununterbrochen, sondern auch Autos, Feuerwehr, Rettung, LKW´s, Schiffe und vor allem startende Flugzeuge mit einem Airport und Startbahn. 

Alles bis ins kleinste Detail ist zu sehen, so zB auch ein Liebespaar in einem großen Sonnenblumenbeet und über ihnen schwebt Gott Amor. In Abständen wechseln einzelnen Teile von Tag in die Nacht, wobei dann die Beleuchtungen so richtig gut zur Geltung kommen. Immer wieder mal bricht der Vesuv aus mit Donner und Getöse und die Lava rinnt zu Tale. 

Trotz meiner nicht gerade voll funktionsfähigen Beine und Füße bin ich drei Stunden lang unterwegs gewesen um ja nicht was zu verpassen. Leider war ich dann nicht mehr in der Lage über die Brücke in den neuen Teil zu gehen, der soll laut Paul ganz großartig sein. Aber so habe ich mir etwas zurückbehalten um nochmal hinzureisen.

Man kann beim besten Willen nicht alles in einer Runde sehen. 

Es war ein echt gelungener Abend der viel Freude bereitet hat.

Hamburg ich komme wieder.

Die etwas andere Führung durch eine Ausstellung 

Caspar David Friedrich Hamburger Kunsthalle

Anlässlich unseres Aufenthalts in Hamburg zu Pauls 50.Geburtstag waren wir auch in der Kunsthalle und haben die Ausstellung besucht. Da waren für unseren Geschmack zu viel Leute gleichzeitig und daher hat Paul beschlossen, zur Auflockerung, eine eigene Führung für mich abzuhalten. Thema war der Künstler, seine Familie, und was da so alles passiert sein könnte. Ich greife dazu ein Bild heraus und gebe Pauls Kommentar dazu:

Im Jahr 1835 war der Absatz der Brotfabrik Anker in Wien stark rückläufig und man hat sich überlegt eine Werbekampagne zu starten. Dazu haben sich die Chefs für Caspar David Friedrich entschieden und ihm einen Auftrag erteilt. Der erste Entwurf fand aber in keiner Weise den Gefallen und so blieb das Bild unvollendet und der Auftrag wurde storniert. Der Künstler jedoch hat das Bild für sich weiter verwendet und nun hängt es eben so unvollendet in der Ausstellung. 

Denn die Fa. Anker fand so schlecht sei das Wetter in Wien nun auch wieder nicht und das könnte eher kontraproduktiv sein. Da sieht man wieder wie Kunstwerke entstehen können. Pauls weitere Ausführungen zu fast allen weiteren Bildern waren ähnlich gelagert und einige Leute haben sich sehr über uns gewundert, wir fanden es echt super und haben uns, mal unabhängig von der Bildbetrachtung, sehr gut unterhalten.  

Mein viertes Buch

ich kann es nicht lassen

Es hat zwar diesmal etwas länger gedauert, aber dennoch gibt es jetzt das 4.Buch von  

mir und über mich. Nichts Weltbewegendes, sondern eine Sammlung von Texten, Mails, Ereignissen die so noch vorhanden sind. Auch habe ich zur Auflockerung ein paar Kindheitserinnerungen dazwischen eingestreut. Leider sind manche Bilder nicht sehr gut, aber in besserer Qualität waren sie nicht vorhanden.

Manchmal war ich selber verwundert was da so alles zum Vorschein gekommen ist. Ereignisse die ich schon längst vergessen hatte. Dieses Kramen in der Vergangenheit ist interessant und dann erinnert man sich an viele Dinge die im Bewusstsein zwar gespeichert sind, aber erst durch das Schreiben wieder ans Tageslicht kommen.

Jetzt ist erstmal Pause. Ob und wann es zu einem weiteren Buch kommt ist ungewiss, und zurzeit auch kein Thema.

Wer immer daran Freude hat es zu lesen, der möge es tun, oder lassen, je nach Lust und Laune.