Frankreich

Die Entscheidung meiner Eltern das ich bereits von der ersten Mittelschulklasse an mit Französisch beginnen sollte, später dann die 2 Staatsprüfungen in Französisch auf der Hochschule haben es mir leicht gemacht durch Frankreich zu reisen.

In der ersten Nachkriegszeit waren deutschsprechende Gäste verständlicherweise nicht gerade willkommen und da half mir diese Sprachkenntnis die Hürde zu überwinden. Auf die Frage wo ich denn herkomme habe ich den Satz:“ je suis un autrichien“ so ausgesprochen das man ihn auch als: “je suis un autre chien“ verstanden haben könnte. Das hat mir oft Tür und Tor geöffnet, denn Franzosen lieben es, wenn jemand mit ihrer Sprache umgehen kann.

Im Laufe der Jahre habe ich viele Regionen des Landes bereist. Angefangen von Elsass-Lothringen, Burgund über die Normandie und Bretagne ebenso wie Pays de la Loire bis hin zur Provence, die Cote dÁzur, die Auvergne, die Atlantikküste mit dem baskischen Teil und nicht zuletzt natürlich Paris. Ein Land das immer eine Reise wert ist und in dem man eine Vielfalt an Kultur, Landschaft erleben kann, vom Essen ganz zu schweigen.

Griechenland

Die ersten Reisen in dieses Land waren beruflich bedingt und beschränkten sich auf Thessaloniki und den östlichen Teil des Landes und auf Athen zu Besprechungen.

Später dann haben wir uns einen Mietwagen genommen und sind von Thessaloniki durch das Land und die diversen Kulturstätten bis nach Athen gefahren. Zypressen, Akazien, Kiefern und Olivenhaine begleiten einen auf dieser Fahrt. Abends am Mikrolimano den Tag ausklingen lassen und Saganaki mit frischem Weißwein genießen entspannt total.

Diese „Entspannung“ ist dem Volk seit Jahrhunderten eigen und gilt auch heute noch. Grundbuch, Steuern, Rechnungen was ist das? Damit ist Griechenland in die derzeitige Krise geschlittert und keine Regierung bisher hat es zu Stande gebracht das zu ändern. Unser letzter Besuch in Athen war erschütternd, zu sehen wie es mit diesem Land bergab geht.

Ich bedauere das sehr, denn Land und Leute waren mir immer wertvoll.

Auch die späteren Besuche des Peloponnes und einige der Inseln waren immer ein Genuss.

Irland (Eire)

Auch hier haben wir es bisher nur zur Hauptstadt gebracht, aber das war sehenswert.

Nicht nur die Unterbringung war super, sondern auch die Stadt und ihre diversen Locations. An der Kreuzung O’Connel Street/Henry Street steht heute statt der von der IRA 1966 gesprengten Nelson Säule die „Spire“, abends beleuchtet. Dort gibt es auch gute Pubs mit Bangers & Mash. Muss man gegessen haben und ein gutes Bier dazu. Aber kein Guinness. Zumindest ich nicht. Die Besichtigung des Guinness Storehouse dagegen ist Pflicht. Die alte Brauerei ist heute ein wunderbar gestaltetes Museum mit der Gravity Bar am Dach. Mit Blick über die Dächer der Stadt. Ebenso wichtig ist der Besuch Old Jameson Distillery am Smithfield Square. Sehr informativ gestaltet mit einer Whiskey Verkostung im Vergleich von amerikanischen Bourbon, Scotch und eben dreifach gebrannten Jameson. Ich war verblüfft das es in der Christ Church eine Toilette gibt die mit Orgelmusik bespielt wird. Auch sonst bietet die Stadt eine Menge von weiteren Sehenswürdigkeiten angefangen von Molly Malone über Gran Canal bis hin zu Trinity College. Wir müssen das restliche grüne Irland besuchen, das fehlt noch.

Island

Selten waren wir von einem Land, in dem Fall auch noch eine Insel, so begeistert wie von Island.

Wir waren zur Sommersonnenwende dort, wenn die Nächte nur ganz kurz sind und hatten auch Glück mit dem Wetter. Der Gesamteindruck dieses Landes ist es was es so interessant macht. Die Summe der Einzelereignisse fügt sich zu einem wunderbar harmonischen Bild. Begonnen bei der Natur mit Ihren Bergen, Vulkanen, heißen Quellen, Wasserfällen und Ebenen über die unzähligen Island Ponys bis hin zu den schönen Holzhäusern der Bevölkerung und den fast überall existierenden heißen Bädern ist die Gelassenheit und Freundlichkeit der Bevölkerung der Tupfen auf dem i. Von den 340.000 Einwohnern leben über 60% in Reykjavik. Trotzdem ist eine schöne nette Kleinstadt geblieben. Dominiert von der auf einem Hügel erbauten Hallgrimskirkja. Am Hafen gelegen die neu erbaute Harpa Reykjavik Concert and Conference Hall ist zwar sehr interessant aber vielleicht doch ein bisschen zu groß für eine Stadt wie Reykjavik. Auf der Rundreise durch den Süden und Westen der Insel kommt man zu diversen Sehenswürdigkeiten wie z.B. Solfar Sculpture, Strokkur (Geysir), Seljalandsfoss (Wasserfall), Geothermenkraftwerk, Skogafoss, zu dem ach so berüchtigten Eyjafjallajökull und vieles mehr. Der Besuch in der Blauen Lagune ist unbedingt zu empfehlen, das Kühlwasser der Geothermenanlage ergibt einen großen See mit warmen Wasser und einer Art Mineralpaste die sich viele im Gesicht auftragen. Soll zur Schönheit helfen?

Italien

„Kennst Du das Land wo die Zitronen blühen“.

Ich kannte es sehr lange nicht. Aber seit meinem ersten Besuch bin ich zum Liebhaber dieses Landes geworden. Nicht Bibione, Caorle oder Lignano, die berühmten Hausmeisterstrände der Nachkriegszeit, sondern das Land selbst. Im Laufe der Jahrzehnte bin ich landauf landab gefahren und immer noch begeistert. Es würde den Rahmen hier sprengen auf alle Regionen und Städte, Dörfer und Landschaften einzugehen. Die Vielfalt die dieses Land von Nord bis Süd bietet ist immer eine Reise wert. Meine besondere Liebe gilt Venedig. Aber nur im Frühjahr und im Herbst, wenn die Nebel über die Lagune ziehen. Ich könnte endlose Rezensionen über Italien schreiben, aber dafür ist der Platz hier nicht geeignet.

Kosovo

All diese neuen Staaten von Ex-Jugoslawien habe ich bereist als es eben noch Jugoslawien war und das meist aus dienstlichen Gründen.

Vom heutigen Kosovo kenne ich Pristina als einen der Orte wo Geschäftsverhandlungen mit der Eisenbahn stattfanden. Zu diesen Zeiten war das damalige Land befriedet und das Zusammenleben der Volksgruppen zumindest weitgehend problemlos. Schade darum.

Kroatien

Wie schon beim Kosovo erwähnt ist es aus meiner Sicht bedauerlich das das ehemalige Jugoslawien so auf gesplittet wurde und nicht zur Ruhe kommt.

Auch hier war ich in den 60igern des letzten Jahrhunderts viel beruflich unterwegs, aber bedingt durch die Küste gab es auch private Reisen. Noch bevor ich beruflich nach Kroatien gekommen bin, war ich Anfang der 60iger Jahre privat in Cavtat. Das war eine abenteuerliche Reise dorthin. Mit der Bahn von Wien über den Bahnkreuzungspunkt Zidani Most (endloser Aufenthalt) weiter nach Split. Von dort mit dem Schiff nach Dubrovnik und schlussendlich mit einem Taxi mit kaputten Bremsen nach Cavtat. Es war ein wunderbarer Urlaub mit vielen positiven Erinnerungen. Beeindruckt war ich damals von Dubrovnic. Vor der Stadt liegt Lokrum, eine kleine Insel, die in Ihrer Gesamtheit einen botanischen Garten darstellt und auf der Richard Löwenherz Zuflucht vor einem Sturm gesucht haben soll.

Im heutigen Kroatien kenne ich eine große Zahl von Städte und Landschaften wir z.B.: Zagreb, Zadar, Split, Sibenik, Slavonski Brod, Plitvicer Seen. Krka Wasserfälle. Heutzutage ist Kroatien sicherlich ein schönes Urlaubsland, vor allem durch die lange Küste entlang der Adria, der Stadt Dubrovnik und schöner Naturparks.

Lettland

Das Schloss Rundale, das Versailles des Baltikums, ist eine große Anlage mit französischem Garten und einer beeindruckenden Sammlung alten chinesischen Porzellans.

Es ist das Lettische Historische Museum und einen Besuch wert. Weiter nach Riga der Hauptstadt mit dem Schwarzhäupterhaus, dem Dom umgeben von der Altstadt, der Jakobskirche mit dem 80 Meter hohen Turm (wunderbare Sicht über die Stadt), sowie der Neustadt mit zahlreichen Gebäuden mit Jugendstilfassaden. Zwischen Alt- und Neustadt befindet sich das Freiheitsdenkmal. In den ehemaligen Zeppelinhallen ist jetzt der Zentralmarkt in der Nähe der Ruine der Synagoge im ehemaligen Ghetto. Wir hatten die einmalige Chance einer privaten Vorführung der Orgel im Dom. Sie ist eine der ältesten Orgeln weltweit und erfüllt die Kirche mit einem wunderbaren Klang. Weiter nach Sigulda mit der Ruine Segewold, einer ehemaligen Templerburg und zur restaurierten Burg Turalda. Im Park vor der Burg befindet sich eine Holzkirche mit Friedhof sowie das Grab der Rose von Turaida. Eine alte Sage aus dem Polnisch-Schwedischen Krieg um eine unglückliche Liebe.

Liechtenstein

Das Fürstentum gehörte zum Heiligen Römischen Reich wurde 1806 selbstständig und ist mit der Schweiz zoll-und verwaltungstechnisch verbunden.

Eine Besonderheit ist das die Eisenbahn durch das Land zur ÖBB gehört. Das Palais Lichtenstein in Wien, im Besitz der Stiftung Fürst Lichtenstein, beherbergt die Privatsammlung des Fürsten und ist eine der größten und wertvollsten privaten Sammlungen weltweit. Das, vor einigen Jahren, von der Bürgerschaft gebaute Kunstmuseum in Vaduz fand nie den Gefallen des Fürsten, somit verblieb seine Sammlung, bis auf wenige Ausnahmen, in Wien.

Litauen

Das Ännchen von Tharau hat sein Denkmal in Klaipeda und einen Gedenkstein im Imsterburger Park.

Mit Vilnius der Hauptstadt, mit der Peter und Paul Kirche, der Annenkirche in Backsteingotik, der Universität, dem Judenviertel, dem Gediminas Tower, weiter zum Berg der Kreuze Siauliai und durch die baltische Seenplatte (Moränenseen der Eiszeit) zur Burg von Trakal. Kleipeda an der Ostsee mit dem Denkmal des Ännchen von Tharau. Die kurdische Nehrung mit den Nida Dunes und dem Haus von Thomas Mann.  Nördlich von Vilnius befindet sich der geographische Mittelpunkt Europas mit einem Denkmal.  Ein abwechslungsreiches Land mit vielen Sehenswürdigkeiten.