In meiner Kindheit war Weihnachten was Besonderes. Nicht aus religiöser Sicht, sondern als Familienfest, und natürlich in dem Alter der Geschenke wegen. In unserer alten Wiener Wohnung, Altbau mit 4 Meter hohen Räumen und geringer Möblierung, stand der Christbaum in der Mitte des Zimmers deckenhoch, man konnte rundum gehen. Das war einfach beeindruckend. Es gab nichts Essbares am Baum, sondern jeder von uns hatte unter dem Baum einen weihnachtlichen Pappteller mit den Süßigkeiten, oder was sonst noch so angefallen war. Der Baum selbst war immer nur in Gold geschmückt mit echten Bienenwachskerzen, das gab ihm ein besonderes Flair.
Später in Linz und dann wieder in Wien war leider die Möglichkeit eines Baumes in der Zimmermitte nicht mehr gegeben, aber hier im Haus immer noch zimmerhoch. Solange wir mehrere Personen waren hatte Weihnachten noch seinen Sinn. Nachdem nur mehr Paul und ich übrig geblieben sind, schlief das langsam aber sicher ein. An einem Weihnachten waren die Dänen mit all ihren Kindern zu Besuch. Das war was anderes, denn mit Kindern ist Weihnachten wieder eine wunderbare Sache. Nichts desto Trotz sind der Advent und die Weihnachtsfeiertage für mich/uns immer noch eine Zeit der Ruhe und Besinnung.
Schade das es zu diesen Tagen keinen Schnee mehr gibt, es war ein Teil des Rituals, Schnee schaufeln und mit einem Glühwein den Erfolg zu enden, Schneemann bauen, sowie einfach einen Winterspaziergang machen.
Es gab und gibt teilweise immer noch ein Kochritual: Frittatensuppe (echte Rindsuppe), paniertes Teilsames mit Bratkartoffel, und als Dessert Tiramisu (selbst gemacht). Ich werde mich diese Weihnachten daran halten, ob ich allerdings ein Tiramisu für eine Person mache, das bezweifle ich.
Ich hoffe für alle meine Leser auf ein schönes Fest und das alles so kommt wie es gewünscht wird.
„Die schönsten Dinge passieren unerwartet“












