Als Kind und Jugendlicher war es absolut ein Muss geklauten Flieder zu schenken, das machte den Tag erst interessant. Es begann unter uns Buben eine wilde Hetzjagd diesen zu finden, und zwar auch noch in erreichbarer Höhe, denn viel Zeit durfte man dazu nicht verwenden um nicht erwischt zu werden.
Ich kann mich nicht mehr erinnern ob ich das Frühstück vorbereitet habe oder nicht. Mein Vater hatte damit absolut nichts zu tun. Die heutige Regel die Mütter zwangsweise, ob sie wollten oder nicht, in ein Restaurant zu schleppen und dort abzufüttern, gab es damals nicht. Restaurantbesuche waren rar und viel zu teuer. Daher weiß ich nicht, oder besser doch, wer das Mittagessen zubereitet hat.
Arme Mutter, an ihren Ehrentag auch noch kochen zu müssen. Ich habe meist irgendwelche Zeichnungen fabriziert, mehr schlecht als recht, und mich bemüht an diesem Tag besonders brav und nett zu sein. Ob mir das gelungen ist oder nicht weiß ich heute nicht mehr. In späteren Jahren haben wir den Tag nicht mehr gefeiert, sondern in der Früh Glück gewünscht und das wars. Denn alle Lokale waren rammelvoll, die Bedienung überfordert, und das Essen nicht immer gut. Meine Mutter wars damit zufrieden.






