Libyen

Wir haben dieses Land noch unter der Herrschaft von Muammar al-Gaddafi besucht.

Nicht um des Landes Willen, sondern wegen der zahlreichen Ausgrabungen der römischen Zeit. Allen voran Leptis Magna, eine der besterhaltenen römischen Ruinenstätten. Drei Triumphbögen, Theater, Marktplatz und Forum. Ebenso waren wir in Sabratha, Appolonia. Entlang des Golf von Sirte nach Benghazi sowie Tobruk mit dem Denkmal der gefallenen deutschen Soldaten im 2.Weltkrieg. Über die Oase Nalut nach Ghadames.  Eine noch erhaltene Karawanenstadt mit weiß getünchten Häusern aus Stampflehm. Wunderbar war der Sonnenaufgang über den Sanddünen am 1.Januar. Die Fülle der römischen Stätten und Ausgrabungen ist so in Europa nicht zu finden.

Kambodscha

Lange Zeit wusste man von Ankor Wat, aber Besuche waren wegen des Regimes der Roten Khmer unter Pol Pot, der fast die Bevölkerung ausgerottet hatte, nicht möglich.

Ich war nur kurze Zeit nach der Öffnung des Landes in Siem Reap um Ankor Wat zu besichtigen. Zu dem Zeitpunkt gab es noch wenige Touristen und man hatte Muße und Zeit sich mit den Ausgrabungen zu beschäftigen. Meine weiteren späteren 2 Reisen waren dann schon touristischer und zuletzt litten die Tempel und Anlagen schon an Überlastung. Man kann aber die gesamte Anlage nur in mehreren Besuchen erleben, denn für nur einen ist das zu viel. Leider hatte sich bis jetzt noch keine Gelegenheit ergeben auch in die Hauptstadt Phom Penh zu kommen und eine Flussfahrt auf dem Mekong fehlt mir auch noch. Ein sehr schönes Land das leider sehr stark im Vietnam Krieg gelitten hat.

Deutschland Ost (DDR)

Ein Land das lange für mich nicht bereist wurde.

Später dann aus beruflichen Gründen doch noch, da wieder hauptsächlich anlässlich der Leipziger Messe. Die Ein- und Ausreise in dieses Land war jedes Mal eine mehr als unangenehme Sache. Die Abfertigung, im wahrsten Sinne des Wortes, in Berlin war echt bedrückend und entwürdigend. Aber eine zwingende Notwendigkeit, wenn man auf den Bahnhof Friedrichstraße musste. Jetzt nach der Wiedervereinigung sind wir öfters in Gegenden die früher zur DDR gehört haben. So ist der Osten von Berlin heute fast attraktiver als der Westen. Wie z.B. der Prenzlauer Berg. Die Mecklenburgische Seenplatte mit den renovierten Schlosshotels ist immer eine Reise wert, oder an die Ostsee und nach Heiligendamm. Wir haben einen Kurzurlaub im Spreewald verbracht. Einfach ideal. Vor allem die Spreewaldfahrt mit dem Kahn, wir zwei alleine, mit Jan, einem netten jungen Studenten war ein wunderbares Erlebnis.

Inseln über und unter dem Wind

Wenn man keinen Segeltörn macht dann ist der Besuch der karibischen Inseln mit einer Kreuzfahrt an sich eine gute Art diese kennen zu lernen.

Wir haben uns für die Aida entschieden von und bis Dominikanische Republik. Das war vom Programm her wunderbar, nur die Aida ist eine Katastrophe. Unpersönlich und auf Masse ausgerichtet. Die Offiziere, alle weiß, sind überheblich und arrogant, die Mannschaft, hauptsächlich Filipinos, dagegen sehr aufmerksam und bemüht. Aber was nützt das alles wenn z.B. vor der Öffnung der Restaurants sich die wartenden Gäste wie beim Ausverkauf bei C&A benehmen? Es gibt keinerlei Individualität, außer bei den beiden a la carte Restaurants, teuer aber gut. Wir hatten dort am Heiligen Abend und zu Silvester reserviert.

Noch was zur Aida: etwas war dort echt super: nämlich das tägliche Kinderprogramm. Das war immer bestens organisiert und die Kids hat es gefreut. Wer unter Stress oder Burnout leidet sollte nicht auf Reha, sondern hier her in die Karibik. Das entspannt total. Ein wunderbarer Fleck Erde. Wir haben es in vollen Zügen genossen. Und vor allem auch den auf jeder Insel anderen Rum, einer besser als der andere.

Marokko

Durch viele Jahre war das Oriental in Bangkok das erste Hotel weltweit. Auch ich fand es sehr angenehm, aber als wir in Marrakech im La Mamounia waren hat das das Oriental bei weitem übertroffen.

Das gesamte Hotel duftet nach Rosen, wohin man geht und schaut nichts als Rosen in allen Varianten. Ein riesiger Garten entlang der Stadtmauer mit blühenden Bougainville, ein großer Swimmingpool und gutes Essen, von der Qualität der Zimmer gar nicht zu sprechen. Marrakeh ist eine multikulturelle Stadt in der sowohl Araber, Juden und Christen in einer Einheit wohnen wie das im frühen Spanien der Fall war. Nicht umsonst zog und zieht es viele Europäer dorthin. Ein Ausflug in die Palmeraie zum Teetrinken, der Besuch der Koutoubia Moschee, der Jardin Majorelle (Andere Heller´s Garten gab es damals noch nicht), Besuch des Souk, die Färberei und natürlich den Djemaa al Fna (Platz der Gehenkten), tagsüber mit den Guerrab (Wasserträger), den Akrobaten und Märchenerzählern und Schlangenbeschwörern ist Pflicht, ebenso wie des Abends zum Essen dorthin zu gehen. Die Stadt bietet vieles. Dann eine Fahrt über das Atlas Gebirge mit Besuch der alten Berberstadt Ait-Ben-Haddhou zum Flußbett des Oued N´Fiss bis nach Zagora am Rande der Wüste. Von dort mit den Kamelen in die Wüste zur Übernachtung im Berberzelt. Ein beeindruckendes Erlebnis. Nachts weht leise der Wind durch das Zelt und plötzlich Windstille und eine fast unheimliche absolute Stille. Wenn man vor das Zelt geht glaubt man sich mit den Sternen zudecken zu können so nahe und hell kommen sie einem vor.

Kasachstan

Im Zuge einer Reise zur Seidenstraße habe ich auch Kasachstan besucht.

Denn ich wollte mir ein eigenes Bild über dieses Land machen, fern der offiziellen Berichterstattung dort und hier. Almaty (früher Alma-Ata) war nach der Unabhängigkeit 1991 vorerst Hauptstadt bevor diese dann ins neugebaute Astana, mitten in der Wüste, verlegt wurde. So kosmopolitisch wie Almaty wirkt so steril wirkt dagegen Astana. Eine moderne „Kunststadt“ aus Präsidentenwillen, unpersönlich, kühl und variationsarm. In Almaty ist die Vielfalt der Ereignisse, Menschen und Kulturen die jahrhundertelang hier lebten spürbar in Astana in keiner Weise. Die Landfläche ist riesig mit viel Wüste aber auch Gebirge und vor allem rohstoffreich. Bei Chrom, Vanadium, Wismut und Fluor Vorkommen ist Kasachstan die Nummer 1 auf der Welt. Ein beeindruckendes Land in dem ich aber nicht wohnen möchte.  

Über dem Wind: Grenada

Eine ältere Dame aus Deutschland mit starker Arthritis führte uns in eine Fabrik mit Muskatnussverarbeitung.

Sie schwört auf die schmerzstillende Wirkung des Muskatnussöls, das aus den beschädigten Nüssen gepresst wird. Daher verbringt sie mit ihrem Mann immer ein halbes Jahr auf der Insel. Die Schalen der Nüsse werden von den Einheimischen rund um ihre Häuser gestreut, denn das macht gehörigen Lärm, wenn man drauftritt und das ist die billigste Alarmanlage. Eine Rundfahrt über die Insel und der Besuch von Saint George´s beendete das Tagesprogramm. Natürlich haben wir auch das Muskatnussöl gekauft und zu Hause mit mäßigem Erfolg eingesetzt.

Namibia

Klein-Deutschland mit farbiger Bevölkerung und exotischen „Viecherln“, alles schön geordnet, sauber, durchorganisiert, geradlinig.

Liebe kleine deutsche Häuschen und Geschäfte. Eingezäunte Tiere die sich ihrer Verantwortung gegenüber den Touristen bewusst zu sein scheinen. Asphaltierte Straßen zu Safaris und ordentliche deutsche VW Busse. Irgendwie hat man nicht das Gefühl in Afrika zu sein. War nett dort, haben uns gut betreut gefühlt, aber so richtig Freude kam keine auf.

Estland

Meine erste Begegnung mit diesem Land fand anlässlich einer kulturell organisierten Rundreise durch die baltischen Staaten statt.

Ein sehr interessantes Land mit einer abwechslungsreichen Geschichte. Von den Dänen und Schweden über den deutschen Orden hin bis zur Hanse und dann unter russischer Herrschaft ist es heute ein unabhängiges Land mit einer hohen Rate an Menschen die sich mit der Digitalisierung beschäftigt. Jeder Bürger hat kostenlosen Zugang zum Internet. In Estland heißt es:  Laptop statt Aktenordner, Dateien statt Papierberge, Handy statt Festnetz. Tankstellen, Busse, Bahnen, sogar manche Badestrände haben drahtlose Internet-Zugänge.

Pärnu am Meer ist ein altes Städtchen mit schönem Strand, in Tartu, der Universitätsstadt, ist besonders die Johanneskirche zu erwähnen.  Diese Kirche ist eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der Backsteingotik in Nordeuropa. Ihre heute noch erhaltenen über 1000 Terrakotta-Figuren sind in der europäischen Kunstgeschichte einmalig.

Tallinn mit der komplett erhaltenen Altstadt und der Stadtmauer hat einen besonderen Reiz. Es gibt am Rande des Hauptplatzes ein Restaurant in dem man von der Vorspeise bis zum Nachtisch alles mit Knoblauch haben kann. Ich liebe das. Auch findet das größte Chorfestival der Welt in einem dafür eigens geschaffen Freilufttheater alle 5 Jahre statt. Nächster Termin ist 2019.

Kirgistan

Kaum mit dem Auto über der Grenze nach Kirgistan glaubte ich in einer anderen Welt zu sein.

Das Land liegt im Hochgebirge des Tianshans und es gibt Flüsse, Wald und Wiesen.

Fast das ganze Land liegt auf ca. 1500 Meter. Ich habe seit Jahren keine so guten frischen und geschmacklich wunderbaren Tomaten, Gurken, Melonen, Weintrauben etc. mehr gegessen wie dort. Karakol ist sowas wie die Hauptstadt des Wander- und Skifahrtourismus Und Bishkek eine nette Hauptstadt mit viel Charakter all derer die hier je gelebt und gewirkt haben. Dazu der Yssykköl See mit 180 km Länge laden auf einen schönen Urlaub ein, wenn das Land nicht so weit entfernt wäre. Von den bereisten Ländern der Seidenstraße habe ich mich dort am wohlsten gefühlt.